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Europa, International 16.12.2025

EU präsentiert den ersten Plan für leistbares Wohnen

  • EU Parlament; Foto: EU/zVg

Die EU widmet sich erstmals auf europäischer Ebene dem Thema leistbar Wohnen. EU-Kommissar Dan Jørgensen präsentierte am 16. Dezember in Straßburg einen Maßnahmenplan, der Spekulation eindämmen und bezahlbaren Wohnraum fördern soll.

 

Leistbares Leben ist den Menschen in Europa am wichtigsten. Das zeigt die Eurobarometer-Umfrage vom Mai 2025. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten vom Europäischen Parlament vor allem Maßnahmen gegen die hohen Lebenshaltungskosten – und damit auch gegen teure Mieten.


Wohnen fällt eigentlich in die Zuständigkeit der einzelnen Mitgliedsstaaten. Dennoch will die EU nun auf europäischer Ebene handeln. Der erste EU-Kommissar für Wohnungswesen, Dan Jørgensen, stellte am 16. Dezember den ersten EU-Plan für leistbares Wohnen in Straßburg vor. Grundlage sind zahlreiche Konsultationen mit Expertinnen, Experten und Interessensgruppen.

Das Paket kombiniert konkrete EU-Initiativen mit Empfehlungen an die Mitgliedstaaten. Die Kommission will unter anderem Beihilfevorschriften überarbeiten, damit nationale Regierungen leichter bezahlbaren Wohnraum schaffen können. Kommunen und Regionen sollen künftig besser gegen touristische Kurzzeitvermietungen vorgehen können.

Auch die Spekulation von Investoren auf dem Wohnungsmarkt nimmt die EU ins Visier. Um das tatsächliche Ausmaß des Problems zu erfassen, soll die Kommission europaweit Daten erheben.

Die Mietervereinigung Österreichs, Gründungsmitglied der Internationalen Mietervereinigung IUT, war an der Entstehung des Plans beteiligt. IUT-Präsidentin Marie Linder begrüßte den Plan als „wichtigen Schritt im Kampf gegen die Wohnungskrise". Besonders positiv bewertete die IUT die geplanten Maßnahmen zur Wohnqualität und Nachhaltigkeit. „Wir begrüßen, dass Renovierungen und Modernisierungen nicht zu höheren Mieten führen sollen", sagte Linder. 

Dennoch gehen ihr die Maßnahmen nicht weit genug; es brauche mehr soziale Absicherungen für Mieterinnen und Mieter: „Wir brauchen klare und durchsetzbare Mietobergrenzen, Mindesthaltedauern für sozialen Wohnraum sowie unbefristete Mietverträge", fordert Linder. „In der vorgelegten Form sind die Auflagen unzureichend – die EU muss bei der Umsetzung deutlich nachbessern."

 

Die Mietervereinigung Österreichs bewertet den EU-Plan grundsätzlich positiv, es brauche jedoch in vielen Bereichen Nachschärfungen und Präzisierungen. 

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